Mittwoch, 23. März 2011

Die Gaga: Banale Politik

Die Einleitung zu Lady Gagas Clip „Born this Way“ könnte in ihrem Schöpfungspathos von Mathew Barney sein: Gaga-Gaia gebiert das Gute und das Böse, beides wird mit viel Glibber zur Welt gebracht. Auf der einen Seite eine „new race, which bears no prejudice, no judgment, but boundless freedom“ auf der anderen das Böse mit viel Maschinengewehrgeknatter im Ledergewändchen.
Der darauf folgende Song übersetzt dann die Theorie der Gotteskindschaft in Alltagssprache. „Don’t be a drag, be a queen“: Er ermutigt dazu die eigene Identität als selbstverständlich zu akzeptieren, sei man nun bi, gay, transgender, behindert oder libanesisch. Damit schliddert der Clip einerseits hart an der Banalitätsschmerzgrenze entlang - und enttäuscht die theorieaffine Community im Netz eher. Denn hier gibt’s nichts mehr aufzuschlüsseln, das ist nur platt: Aber wird Pop nicht eben genau dann politisch, wenn er es schafft, die Banalitäten apokrypher politischer Forderungen in den Mainstream einzuschleusen? Oder wann hat Britney Spears zum letzten Mal gesagt, dass Transsexuelle schon ok seien?

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